Wer war Clemens Gerke ?

Vom 01.02.2021 bis 30.04.2021  Sonderrufzeichen  DC220GERKE

Sonder    DOK GERKE

Ortsverband  Kerpen G29

DL1KFS SSB UKW         DL4DCE SSB KW       DJ1RP  CW      DJ6SI  CW      DL6KAO  FT4

DM1CG  FT8        DM1AC  EME

 

Das Weltkulturerbe: Morse-Telegraphie – Wer war Clemens  Gerke ?

Am 22. Januar 2021 jährte sich der 220. Geburtstag von Clemens Gerke. Die meisten Funkamateure haben mit ihm etwas zu tun, ohne es zu wissen: Clemens Friedrich Gerke ist der Reformator des Morsetelegrafiesystems. Seit 1851 lernen Generationen von Funkern nach seinem Telegrafiealphabet. Gerke beseitigt die Schwächen von Morses ursprünglichem Code. Insgesamt elf Buchstaben und neun Ziffern stellte er um oder definierte sie neu. Die Wiedergabe der Zeichen erfolgte in den Anfangstagen der Drahttelegrafie am Empfangsort auf Streifenschreiber und wurde erst hinterher von einem kundigen Telegrafisten in Schreibschrift umgesetzt. Man hatte also ausgiebig Zeit, sich über die Zeichengebung auf dem Streifen Gedanken zu machen. Die Höraufnahme und deren unmittelbare Mitschrift erfolgte erst viele Jahre später.
Das ursprüngliche, von Morse verwandte System hatte teilweise unterschiedlich lange Zeichen, und einige Zeichen setzten sich aus anderen Grundzeichen zusammen. Dies gab Anlass zu Fehlern und war daher nur schwer zu erlernen. Rund die Hälfte von Morses ursprünglichen Zeichen sind erhalten geblieben. Grundlage des Systems nach Gerke sind ein kurzes Zeichen und dreimal so lange „Langzeichen“. Jedes Zeichen ist danach ein Unikat. Die Zeichen und Wortabstände wurden auch festgelegt, die Ziffern folgen einem systematischen Aufbau.
Überhaupt hat Gerke einiges getan bei der Einführung des ersten Morseapparates in Europa. Im Jahr 1847 weilte der Amerikaner Robinson in Hamburg und führte den elektrischen Morseapparat vor. Gerke war schon mehrere Jahre Inspektor beim „optischen Telegraphen“ Hamburg-Cuxhaven und erkannte die Vorzüge des elektrischen Systems. Er wechselte zum „Elektromagnetischen Telegraphen“, und wurde dessen Inspektor.
Tatkräftig baute er die Linie Hamburg-Cuxhaven auf, deren Hauptaufgabe der Schiffsmeldedienst war. Gerke hatte sich einige Jahre lang bei der britischen Armee verdingt und diente in Kanada. Nach drei Jahren Militärdienst kaufte er sich frei und kehrte nach Hamburg zurück. Aus dieser Zeit stammen auch seine exzellenten Englischkenntnisse. Er übersetzte einige Bücher über Telegrafentechnik ins Deutsche. Um 1850 konnte man von einer Tätigkeit allein nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten. So arbeitete er u. a. ab 1848 beim elektrischen Telegrafen. Dabei wandelte er das von Morse stammende Alphabet in seine heutige Form um. Dieser reformierte Code wurde in kurzer Zeit von etlichen europäischen Fernmeldevereinen angenommen und verwendet und später auf einem Kongress in Paris für internationale Dienste vorgeschrieben.1888 starb Clemens Gerke in Hamburg. Der große Fernmeldeturm in Cuxhaven trägt seinen Namen und befindet sich in der Nähe seiner ehemaligen Wirkungsstätte.

(Dieser Artikel stammt von OM Jürgen Gerpott, DL8HCI, der den Text nach Unterlagen von Oberpostrat Bergmann in „Postgeschichtliche Blätter“ zusammen setzte). Mehr über Friedrich Clemens Gerke: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Clemens_Gerke

Quelle : https://dk3jb.de/betriebstechnik.html

 

World Cultural Heritage:

Morse Telegraphy – Who was Clemens Gerke?

January 22, 2021, marks the 220th anniversary of Clemens Gerke’s birth. The large majority of radio amateurs are unaware of an existing relationship with him.
Clemens Friedrich Gerke is the reformer of the Morse telegraphy code. Since 1851 whole generations of telegraphists have got their training according to his new system. Gerke
was able to eliminate the shortcomings of Morse’s original code. Altogether he redefined or rearranged eleven letters of the alphabet and nine numerals.

In the early days of wire-bound telegraphy the signals were printed on a moving paper-strip at their destination and were then transformed in a written text by an experienced
telegraphist. So there was quite enough time to decipher the marks the telegraph printer had left on the paper strip. Listening to wireless signals and writing the letters down
right away became standard procedure a good number of years later.

In Morse’s original system signals were of different length; some signals were composed of other basic elements. Thus quite a number of errors occurred, and the learning process
proved to be difficult. About half of Morse’s original signals have been retained, though. The basic structure of Gerke’s system is a short signal (dot) and a long signal (dash), the length
of which corresponds to three dots. So each signal is unique. The respective intervals between signals and words were defined; the numerals got a systematic structure.